Kontext Gurte/Auto
Beschreibung einer Unterrichtseinheit (etwa vier 45-Minutenstunden) für die Einführungsphase Physik
Laut ADAC erfüllen viele moderne Autos zwar auf den Vordersitzen hohe Sicherheitsstandards, jedoch bleibt die Rückbank da häufig weit zurück. Daher kann oft davon ausgegangen werden, dass bei einem Unfall Passagiere auf der Rückbank gefährlicher sitzen als vorne. Der Kontext motiviert Schülerinnen und Schüler sich mit der Notwendigkeit von Kraftbegrenzern, Gurtstraffern und Aribags in Bezug auf das Trägheitsgesetz auseinander zu setzen.
Unterrichtsablauf
Die Schülerinnen und Schüler sollten abstimmen: Wo sitzt man im Auto sicherer: vorne oder hinten? Viele argumentierten daraufhin mit der größeren Knautschzone, weswegen die Rückbank gefühlt sicherer sei. Manche hielten dagegen, da es vorne typischerweise Airbags und ähnliches geben würde. Einigkeit herrschte darüber, dass zunächst geklärt werden muss, wie die Sicherheitssysteme eigentlich wirken bzw. funktionieren.
Daraufhin werden Arbeitsblatt und Materialien (Stifte, große Zettel usw.) verteilt und die Schülerinnen und Schüler in Gruppen eingeteilt. Es soll ein Plakat erstellt werden, das physikalisch erklärt und untersucht, welcher Platz der sichere ist. Dazu werden sowohl die Daten eines Crashtests ausgewertet als auch die Erklärungen eines Films aus der WDR-Reihe Markt (im AB verlinkt) betrachtet. Die Schülerinnen und Schüler erhielten gut zwei Doppelstunden Zeit zur Recherche und Erstellung/Gestaltung des Plakats. Einige Schülerinnen und Schüler brachten von zuhause die Handbücher der elterlichen Autos mit oder suchten nach sicheren Alternativen.
Von der Lehrkraft sollte vor allem darauf geachtet werden, dass deutlich Unterschied und Notwendigkeit von Gurtstraffern, Kraftbegrenzern und Airbags in Bezug auf die Physik erklärt werden. Sinnvoll ist es, die Schülerinnen und Schüler über ihre eigenen Mobilgeräte oder Laptops arbeiten zu lassen, um die Recherche zu erleichtern und zu öffnen.
Abschließend wurde eine Art Museumsrundgang durchgeführt. Die Schülerinnen und Schüler erhielten den Auftrag jedes andere Plakat nach Qualifikationspunkten zu bewerten und zu benoten. Die Gesamtnote wurde gemittelt und mit der Anzahl der Gruppenmitglieder multipliziert, so dass die Gruppen die Noten selbstständige verteilen können – angemessen an die tatsächliche Mitarbeit. Hier wurde die Rückmeldung gegeben, dass es toll gewesen wäre, sich durch erweiterte Kommentare intensiver mit den Arbeiten der anderen Gruppen auseinanderzusetzen.
In einer abschließenden Diskussion wurden die zentralen Sicherheitskonzepte aufgegriffen und besprochen. Was sollte getan werden, um Autos sicherer zu machen? Evtl. muss auch die Lösung der Rechenaufgaben besprochen oder während der Gruppenarbeitsphase aufgegriffen werden.
Weitere Literaturhinweise
Die grundlegende Idee zur »Crash-Physik« entspringt:
- Josef Leisen. Eine Lernaufgabe zur Crash-Physik. 2006. url: Eine Lernaufgabe zur Crash-Physik (pdf) (besucht am 01. 02. 2016)
Lizenzhinweise
Die Arbeitsblätter und hier verfassten Erklärungen stehen unter der Lizenz:
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